Tropische Begegnungen
Unsere Reise führt an der Grenze zu Guatemala entlang, mit tropisch grüne Wälder bewachsenen Hügel vorbei. Viele Bananenbäume, sowohl wild gewachsene, aber auch angebaute Plantagen lassen an Chiquita erinnern…. Wir begegnen auf dem Weg merkwürdige Phänomenen, wie eine riesige abgebrochene Felsbrocken, ausgebrannte Auto, umgestürzte Bäume, dreimal so hohe wie breite Fahrzeuge. Trotz diese zum Teil überraschende Begegnungen kommen wir unversehrt an der Ecolodge Las Guacamayas, in Reforma Agraria (Chiapas, Mexiko) an.
Das Biosphärenreservat Montes Azules liegt direkt an einem Zufluss zum Rio Usumacinta. Das Dorf nimmt an einem Schutzprogramm für die vom Aussterben bedrohte rote Ara Papageien, die Guacamayo escarlata (Ara macao). Seit der Gründung dieses Reservates konnten sie die Population diese farbenprächtige Vögel in dieser Gegend auf ca. 120 Paare vergrössern.
Dass es auf Reisen nicht immer alles schön und rosarot ist, erleben wir auch dieses Mal. Bei der Besichtigung der Gegend werden wir nicht nur von unzähligen Bananenbäume, Kokuspalmen, Vielzahl an farbigen Blumen, sehr freundliche Dorfbewohner empfangen, nein, auch von abertausenden aggressiven Mücken und beissende, kleine, rote Ameisen empfangen.
Wir lassen uns nicht entmutigen und begeben uns mit genügenden Moskitoschutz auf einen ersten Rundgang im Dorf. Am späteren Nachmittag erscheinen schon die ersten Ara’s, um auf den Bäumen mit ihren Lieblingsfrüchte zu landen. Es ist herrlich diesen farbigen Geschöpfen zuzusehen, wie sie auf den Ästen herumturnen, um die entfernten Beeren noch zu erreichen.
Nach Sonnenuntergang ertönen die Brüllaffen mit einem Konzert, dass über die Baumkronen meilenweit zu hören ist. Sie gelten als die lautesten Landtiere. Das Geschrei lässt an Tarzan erinnern und man zuckt am Anfang zusammen.
Tagsüber schwingen sich Klammeraffen in den Bäumen mit einer atemberaubende Geschwindigkeit daher. Auch Tiere mit ihren Jungen auf dem Rücken erleben wir, wie sie mit erstaunliche Geschick von Ast zu Ast springen. Sie lassen sich von unserem Anwesenheit kaum beeindrucken, im Gegenteil, sie scheinen uns zu beobachten und denken sich wahrscheinlich, wie kann man so lange auf den Hinterbeinen stehen……
In dieser paradiesischer Umgebung sehen wir viele Arten von bunten Schmetterlinge, Spechte, Kolibris, es sollen auch Tapiere, Krokodile und sogar Jaguare hier beheimatet sein. Ich weiss nicht ob ich traurig oder froh sein soll, dass wir diesen nicht begegnet sind…..
Wir befinden uns hier während der Regenzeit, daher gibt es immer wieder heftige Regenfälle, meistens aber in der Nacht. Die Temperaturen bewegen sich Tagsüber um die 35°C bei 70% Luftfeuchtigkeit, nachts ca. 25°C. Sobald die Sonne weg ist, steigt jedoch die feuchte Luft auf über 90%. Hier sind wir wieder richtig froh, mit unsere Klimaanlage entspannt schlafen zu können.