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Durch Spanien

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Nach den sehr interessanten Erfahrungen über die Kultur der maurischen Zeiten, fahren wir auf der Passstrasse A-4050 durch die Sierra Tejeda Richtung Küste. Es ist eine Strecke nach unserem Geschmack. Kurvenreiche, enge Strassen, tiefe Schluchten, steile Abhänge mit atemberaubendem Panorama prägen das Landschaftsbild. Uns gefällt es hier mindestens so gut, wie die Sierra Nevada, nur das wir fast allein unterwegs sind. Am Meer angekommen ändert sich dieser Zustand rapide. Auf jedem Parkplatz, in jeder Ecke, am Strassenrand an der Küste entlang stehen dicht beieinander Wohnmobile aus ganz Europa, die die Wintermonate hier verbringen. Wir wussten das im Süden unmöglich ist einsame Strände zu finden, aber was wir hier sehen, übertrifft alle unsere Vorstellungen. Das Ziel wäre in Nerja die berühmte Tropfsteinhöhle, aber angesichts der überfüllten Parkplätze sehen wir davon ab und fahren etwas entmutigt weiter. Am Abend in Santa Margarita angekommen finden wir einen Platz am Strand mit Aussicht auf den markanten Felsen, Gibraltar. Am nächsten Tag soll das Wetter Regen und stürmischen Wind bringen, so verzichten wir auf einen Besuch der englischen Enklave. Wir verabreden uns mit unseren Freunden Uschi, Christoph und Lilly und fahren zusammen die A375 Richtung Nationalpark Sierra de Grazalema, vorbei an dem bekanntesten Dorf Zahara de la Sierra, eines von vielen weissen Dörfer in dieser Region. Unser Ziel ist der Wohnmobilstellplatz in Algodonales. Hier gesellt sich Beny und sein Hund Rocky zu uns, Romi und Heiko und andere Reisenden sehen wir hier auch wieder. Die Tage verbringen wir mit schönen Spaziergängen zwischen Olivenbäumen oberhalb des Dorfes, oder an der kleinen Fluss Arroyo der Batàn entlang. Hier können wir auch die Kleider waschen, putzen und kleinere Reparaturen erledigen. Im Gesundheitszentrum melden wir uns für die Corona Booster Impfung an. Es geht alles sehr unkompliziert, wir bekommen schnell einen Termin und erhalten die Impfung in einem Impf-Drive-Inn Station. So sind wir für die weitere Reisen gegen Covid-19 geschützt. Ronda ist eine andalusische Stadt und gehört zu den weissen Dörfern, aber richtig bekannt ist es von der atemberaubenden Lage oberhalb einer tiefen Schlucht. Über der 100 m tiefe El Tajo Schlucht verbindet die alte Brücke, die Puenta Nuevo, die Altstadt und die Neustadt. Der Tag fängt sonnig an, jedoch bis wir durch die verwinkelten Gassen das Wahrzeichen der Stadt erreichen, ziehen dunkle Wolken auf und fängt an zu regnen. Diese Tatsache dämpfte natürlich den Unternehmenslust, so spazieren wir nur kurz am Rand der Schlucht entlang, machen ein paar Fotos und laufen wieder zu unserem Heim. Das Naturschutzgebiet El Torcal gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in Andalusien. An den Wochenenden ist es sehr stark besucht, darum lohnt es sich entweder früh am Morgen oder spät am Abend hinzufahren. Wir kommen am späten Nachmittag an und parkieren auf dem unteren Parkplatz. Am nächsten Tag wandern wir von hier aus auf einen steilen Weg hinauf bis zum Besucherzentrum. Unterwegs bieten sich einige Aussichtspunkte an, um diese einzigartige Landschaft zu bestaunen. Wir entdecken auf einem Felsen eine Steingeiss, der geduldig darauf wartet, um fotografiert zu werden. Um solchen schönen Momenten zu erleben, lieben wir die Natur. Während Uschi und Christoph den Lobo Tierpark, wo man Wölfe beobachten kann, besuchen, fahren wir nach Antequera. Nach einem Spaziergang in der Altstadt machen wir uns auf dem Weg zu unserem nächstes Ziel. Ca. 2km vor dem Eingang zum Caminito del Rey auf einem Naturplatz warten unsere Freunde schon auf uns. Die Männer wollen am nächsten Tag die berühmte Camino del Rey wandern. Wir Frauen haben beide Höhenangst, so entscheiden wir uns lieber einen schönen Tag mit den Hunden zu verbringen. Der Caminito del Rey war bis 2015 eine 3km lange Klettersteig, es wurde als der gefährlichste Weg der Welt bezeichnet. Heute ist das ein gesicherte Wanderweg, ca. 8 km lang, steilen Wänden entlang und durch bis zur 200 Meter tiefe Schluchten. Zwischen den Schlucht Wänden auf schwindelerregende Höhe befindet sich eine Hängebrücke, als Adrenalin Spitzenschub. Vom Ausgang kann man mit Busse zum Eingang zurückfahren. Wie schnell ist die gemeinsame Zeit in Spanien verflogen! Benny will weiter nach Portugal, Uschi und Christoph bleiben noch eine Weile hier im Süden und wir fahren in die Schweiz zurück, denn unser Abfahrtstermin in Hamburg rückt immer näher. Wir fahren noch alle zusammen nach Rocquetas de Mar, da montiert Zsolt, mit kräftiger Unterstützung von beiden Männern, eine neue Solarpaneel vorne auf das Fahrzeugdach. Am letzten Abend kochen wir zusammen feines Hackeliküt, d.h. Kartofelpuffer oder Härdöpfeltätschli. In dieser gemütliche Runde lassen wir die gemeinsame Erlebnisse Revue passieren und legen uns später mit etwas Wehmut ins Bett. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns, aber wir wissen, die Welt ist klein…. wir werden uns irgendwo, irgendwann wieder treffen!! Vall d`Uixòn liegt in der Provinz Valencia am Fuss von Sierra Espadàn. Auf dem Parkplatz der Coves de Sant Josep, gibt es einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz mit Ver- und Entsorgung. In der Tropfsteinhöhle könnte man den unterirdischen Fluss mit einem Boot befahren, es soll sehr interessant sei. Wegen Covid Ansteckungsgefahr bei so vielen Besucher verzichten wir jedoch darauf. Auf dem Parkplatz bleiben wir zwei Tage und machen noch eine schöne Wanderung. Der Weg führt vom Parkplatz auf den Hügel über der Stadt, wo sich ein herrliches Panorama auf die Umgebung bietet. Hier finden wir auch noch Spuren von den im Jahr 1938 errichteten Verteidigungsgürtel und Schützengräben, die zur Verteidigung im Bürgerkrieg dienten. Wir sind in Gedanken oft bei unserer Weltreise, bei der ToDo-Liste und die letzten anstehenden Vorbereitungen. Es gibt noch einiges zu erledigen vor der Verschiffung nach Kanada…… Es war eine spontane Entscheidung in Spanien zu überwintern. Unser Bilanz: Wir sind mit vielen positiven Erlebnissen reicher geworden, konnten abwechslungsreiche Landschaften bewundern, tolle Leute kennenlernen und Freundschaften schliessen. Es gibt nichts schöneres als Reisen!


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