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Durch das Baltikum

Teil 2





Südlich von Liepāja sind Ende des 19. Jh. mehrere Festungen als Marinestützpunkt gebaut worden. Nach knapp 10 Jahren wurden die Festungen gesprengt, weil diese Anlage sich als strategischer Fehler herausstellte. Der berühmteste Teil ist die Nord-Festung (Ziemeļu forti) heute für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Während man sich zwischen den Grafiti bemalten Festungsruinen am Meeresufer verweilt, fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. In Riga übernachteten wir in einem Stadtcamping am Yachthafen. Von hier aus konnten wir mit unseren Trottis das Zentrum in kürzeste Zeit erreichen. Die Altstadt hat unzählige schöne Bauwerke, einige davon, das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz, das Freiheitsdenkmal, das Symbol für die nationale Souveränität, die orthodoxe Geburtskathedrale, das mittelalterliche Petrikirche, die «Drei Brüder», wovon das rechte Haus aus den 15 Jh. stammt, somit ist das älteste erhaltene Wohnhaus in Riga. Die meiste Sehenswürdigkeiten liegen sehr zentral, und lassen sich mit einem gemütlichen Rundgang erkundigen. Nach einem feinen Essen an der Promenade nahmen wir den Besuch der riesigen und bunten Zentralmarkt Rigas vor. Es ist immer wieder eine willkommene Abwechslung zwischen den unzähligen Ständen zu schlendern und auch eine gute Möglichkeit unsere Vorräte mit frischem Gemüse und lokale Produkten aufzufüllen. Am Abend haben wir uns im Restaurant Volkklub Ala, mit einem Dinner und live Musik von Riga verabschiedet. An nächsten Morgen verliessen wir diese lebhafte Stadt und folgten die Küstenstrasse Richtung Estland. Die rund 200 km² grosse Insel Muhu erreicht man mit der Fähre von Virtsu aus, nach einer halben Stunde Fahrzeit. Als drittgrösste Insel Estlands ist sie vor allem wegen ihrer direkten Landverbindung zur Insel Saaremaa von Bedeutung. Auch die urwüchsige Naturschönheiten und die riesigen Findlinge, die über die gesamte Insel verteilt sind, bestimmen den Charakter der Insel. Unterwegs besichtigten wir das Freilichtmuseum im Bauerdorf Koguva, was einen Einblick in das traditionelle Leben und Arbeiten auf Muhu bietet. Nach einem kleinen Spaziergang im Hafen ging es weiter nach Saaremaa. Schloss Kuressaare aus dem 14. Jh. befindet sich in der gleichnamigen Stadt der Insel. Es gehört zu der interessanteste und besterhaltene Burg in Estland. Eine spannende Ausstellung über die Geschichte der Insel erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Ein Rundgang auf der gut erhaltenen Festungsanlage bietet einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Mit diesen grossartigen Eindrücken fuhren wir weiter in die Natur. Die Halbinsel Sõrve bildet das langgestreckte, schmale Ende der Insel Saaremaa. Sie ist 32 km lang und 10 km breit. An der südlichsten Spitze beim Dorf Sääre, unweit des Leuchtturms verbachten wir eine stürmische Nacht. Von hieraus nahmen wir die Strecke quer durch die Insel Richtung Norden, zum Hafen Triigi. Den ursprünglichen Plan, die dritte Insel Hiiuma auch zu bereisen haben wir jedoch aufgeben, weil wir auf die nächste Fährverbindung mehr als 6 Stunden hätten warten müssen. So fuhren wir mit der gleichen Fähre wieder zurück auf das Festland und freuten uns unser nächstes Ziel, Tallin. Inzwischen hatte uns ein Regenfront eingeholt. Nach 2 Tagen gaben wir dann die Hoffnung auf, Tallin zu besuchen, ohne pflotsch nass zu werden und fuhren enttäuscht weiter. Wir machten einen kurzen Halt bei Jägala Wasserfall, um ein paar Fotos zu schiessen. Dann setzten wir die Fahrt fort nach Purekkari Halbinsel im Lahemaa Nationalpark. Hier befindet sich die nördlichste Landpunkt Estlands,Kap Purekkari, endet mit einer kleinen Insel, wohin man nur gelangt, wenn das Wasser seicht ist. In der Nähe der Landzunge befinden sich ehemalige, verlassene Militärgebäuden. Nach einer kleinen Wanderung auf der Halbinsel Käsmu, ging es weiter östlich Richtung Narva. Diese Stadt an der russischen Grenze erinnerte uns tatsächlich an die ehemalige Zugehörigkeit zur Sovjetunion. 95 % der Einwohner gehören der russischsprachigen Minderheit Estlands an. Die Burg Narva aus dem 13. Jh., gehört zu den besterhaltenen Festungsanlagen Estlands. Von hier aus hat man einen Blick auf den Fluss Narva und die direkt gegenüber liegende Festung Ivangorod auf der russischen Seite. Die Brücke dazwischen ist der wichtigste Grenzübergang nach Russland und ist auch eine streng überwachte Aussengrenze der EU. Bei der einstig zu den grössten Textilfabriken der Welt zählende Krähnholm Manufaktur sind wir nur vor geschlossene Tore gestanden, obwohl sie auf der Webseite geführte Besichtigungen anbieten. Das ehemalige Industrieviertel mit der riesigen Fabrik hat es uns trotzdem beeindruckt. Zum Wahrzeichen der Industriestadt zählt auch das 63m Hochhaus mit dem einzigartigen Wasserreservoir. Unsere Reise führt weiter an einem heiligen Ort im Kreis Ida-Viru, zum russisch-orthodoxe Nonnenkloster von Pühtitsa.


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