Caracol Archaeological Reserve



Nach einer ruhigen Nacht in Augustine, dem verlassenen ehemaligen Forstarbeiterdorf, beginnt unsere Fahrt in die Vergangenheit. Die Strasse wird rauer, der Asphalt endet bald – ab hier übernimmt die Natur. Die Gravelroad schlängelt sich durch Pinienwälder, vorbei an Granitfelsen und kleinen Wasserläufen. Baustellen und alte Brücken zwingen uns immer wieder zum Innehalten – nicht nur wegen den Baumaschinen, sondern auch wegen der Landschaft.

Die letzten Kilometer führen durch dichten Dschungel. Die Vegetation wird üppiger, das Licht gefilterter. Und dann, plötzlich, öffnet sich der Wald – und wir stehen vor Caracol, der grössten Maya-Stätte in Belize.
Wir sind fast allein. Keine Verkaufsstände, keine Reisegruppen – nur wir, die Stille und die Ruinen. Caana, der „Himmelspalast“, ragt 43 Meter hoch über das Blätterdach – bis heute das höchste von Menschenhand geschaffene Bauwerk in Belize. Wir steigen die steilen Stufen hinauf, jeder Schritt ein Echo vergangener Jahrhunderte. Caracol war einst eine Metropole mit über 100.000 Einwohnern – grösser als das heutige Belize City. Tempel, Paläste, Ballspielplätze, astronomische Observatorien – alles eingebettet in den Dschungel, der sich langsam zurückholt, was einst Stein war.

Nach Stunden des Staunens und Entdeckens kehren wir zurück – erschöpft, staubig, aber tief beeindruckt. Die Rückfahrt nach Augustine ist dieselbe Strecke – und doch fühlt sie sich anders an. Als hätten wir nicht nur einen Ort besucht, sondern eine andere Welt. Für die Nacht kehren wir zurück nach Augustine, wo wir wieder eine sehr ruhige Nacht verbringen.


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