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Nova Scotia





Noch in der Schweiz nahmen wir Kontakt mit Andy und Monika auf, die mit ihren Nelson, eine Bucher Duro, auch die Panamericana bereisen wollen. Sie sind bereits im Halifax als wir ankommen. Yanik und Sandra, ein junges und aufgestelltes Paar mit ihrem selbst ausgebauten Mitsubishi, lernen wir über Instagramm kennen. Wir treffen uns alle in einem Pub und tauschen Pläne, Sorgen und Erfahrungen aus. Wir hoffen alle, dass unsere Fahrzeige heil ankommen! Halifax ist die Hauptstadt von Nova Scotia, mit über 400`000 Einwohnern. Das sind 60 % von der Gesamtbevölkerung der Halbinsel. Es ist keine spektakuläre Stadt, sind jedoch einige Sehenswürdigkeiten, wie z.B. auf dem Hügel gebaute Zitadelle mitten in der Stadt, einige traditionelle Bierbrauereien, Pubs und Restaurants in der Downtown und die Hafenpromenade zu erwähnen. Der Point Pleasant Park am östlichen Spitz der Stadt ist auch ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Warten will kein Ende haben. Die Ankunftszeit vom Schiff wurde ein weiteres Mal verschoben, darum müssen wir eine neue Airbnb suchen. Diesmal nehmen wir eine in der Nähe vom Containerhafen. Nach Ostern ist das endlich so weit, dass Schiff ist, da, muss aber einen ganzen Tag auf offenem Meer warten, bis es in Hafen reinfahren darf. Wieder volle Aufregung, ob der Abholtermin am 21. April eingehalten werden kann. Kim von der Mathers Logistics gibt uns aber am Vortag grünes Licht. Wir treffen uns mit ihr um 8.00 Uhr im Comfort Hotel Bayer`s Lake, sie übergibt uns die vorbereitere Zollpapiere womit wir direkt zum Zollbüro fahren können. Es werden ein paar Fragen gestellt, Fahrzeugpapiere überprüft und nach 10 Minuten sind alle Formalitäten erledigt. Nach 20 Minuten Autofahrt sind wir schon im Hafen. Der äussere Fahrzeugzustand überprüfen wir mit einer Hafenmitarbeiterin, aber den Fahrzeuginhalt will niemand kontrollieren. Es sieht alles gut aus. Mit einer Unterschrift alles bestätigt und 9.30 stehen wir schon vor dem Hafen auf dem Parkplatz. Alles ist vorbei. Im Moment trauen wir kaum zu glauben, dass alles so einfach erledigt ist.

Zuerst müssen wir unseren Proviant auffüllen. Auf dem Bayer`s Lake Bisnisspark bei Valmart sind wir von der Qualität der Frischprodukte nicht besonders überzeugt, nebendran im Atlantic Store Supermarkt scheint es besser zu sein. Eine Gasflasche für unsere Outdoorküche fanden wir bei Canadien Tire . Unseren Wassertank aufzufüllen, stellt sich als schwierige Aufgabe an. An Tankstellen erhält man kein Wasser und viele Camping in der Umgebung sind noch geschlossen. Per Zufall finden Andy und Monika in Sackville den Camping Halifax West Koa, der zwar erst Mitte Mai Saisoneröffnung hat, man erlaubt uns jedoch das Wasser aufzufüllen und die Nacht da zu verbringen.

Der schönste und meistfotografierte Leuchtturm ist der in einer knappen Stunde von Halifax entfernte Peggy’s Cove. Wir können das bestätigen, es ist einfach malerisch hier. Egal in welche Richtung man schaut, das Postkarten Panorama ist überwältigend. Ganz in der Nähe erinnert die Swissair Memorial Site an den traurigen Flugzeugabsturz der Swissair Flug 111 vom 2. September 1998, was niemand von den 229 Menschen am Bord überlebten.

Auf dem Weg nach Lunenburg fahren wir an mehreren Buchten vorbei, u.a. dem beliebten Mahone Beach. Es gibt Vor- und Nachteile im Frühling zu Reisen. Bei vielen Nationalparks, Museen, Restaurants fängt der Saison erst Ende Mai an. Das Wetter ist noch kühl, unsere Standheizung läuft jeden Morgen. Andererseits ist super, alles in Ruhe besichtigen zu können und immer leere Parkplätze zu finden. Die Kanadier müssen sehr Reisefreudig sein, fast bei jedem Haus steht ein Wohnwagen, der manchmal grösser scheint als das Wohnhaus selbst. Auch Lunenburg, älteste deutsche Siedlung in Kanada ist wie ausgestorben, wir spazieren fast allein durch die Strassen zwischen den idyllischen farbigen Häusern. Am Hafen befindet sich das Schiffahrtsmuseum, Fischeries Museum of the Atlantic (leider auch noch geschlossen). Lunenburg ist der Heimathafen von Bluenose II, das in der Werft von Smith & Rhuland, dem berühmten 2-Mast-Schoners Bluenose von 1921, nachgebaut wurde.

Zwischen Nova Scotia und New Brunswick liegt die Meeresbucht Bay of Fundy. Sie hat die stärksten Gezeiten der Welt von etwa 13m. Bei Springflut oder Stürmen kann dieser auch bis zu 21m erreichen. Diese Naturspektakel wollen wir auch nicht verpassen. Bei der Visitor Center Shubenacadie River verbringen wir eine Nacht und beobachten bei der alten Brücke wie der Wasserpegel deutlich höher wird und dabei der Fluss rückwärts fliesst, dann nach 6 Stunden sich wieder zurückzieht. Es ist ein Paradies für Vogelbeobachter. Wir begegnen während unserer Spaziergänge mehreren Vogelarten, sogar ein Weisskopfadler können wir auf einem hohen Baum entdecken.

Unser Ziel ist der Leuchtturm auf Cap d’Or, von wo aus man einen herrlichen Panoramaaussicht auf den Bay of Fundy geniessen kann. An weit zerstreute kleinere Siedlungen vorbei und durch dicht bewaldete Hügellandschaft führt unsere Anfahrt. Das letzte Stück ist dann eine Gravelroad, die zum Teil steil hoch, dann wieder runter ca. 6 Km zu unserem Ziel führt. Die Touristensaison fängt erst im Juni an, darum ist auch hier alles noch geschlossen, aber so können wir diesen grandiosen Blick ganz allein für uns geniessen.

Auf dem Weg Richtung Cabot Trail finden wir einen tollen Stellplatz an der Big Melmerby Beach. Von hier aus führt der Roy’s Island Trail, wie durch einem Märchenwald an den Spitz der Halbinsel, wo wir mit einer grandiose Aussicht belohnt werden. Irgendwann taucht auf dem Parkplatz ein andere Reisende auf und wir trauen unseren Augen nicht als wir erkennen, dass das Expeditionsmobil aus Ungarn kommt. Wir verbringen einen herrlichen Abend mit Evelin und Ferenc, zwei grossartige junge Overlander, die schon die halbe Welt bereisten.

Wer mehr über sie erfahren möchte, hier klicken: Overlandsite.com

Das Wetter hat es nicht so mit uns. Wir freuten uns so sehr die Cabot Trail zu fahren und wollten Wanderungen unternehmen. Leider kommt es nicht allzu oft dazu, denn z.B. auf dem Skyline Trailhead liegt noch bei Minustemperaturen noch Schnee und Nebel. Ab und zu trotzen wir dem Wetter und laufen durch die Landschaft bei Kälte, Wind und Regen. So ist das bei White Point, wo wir ein längerer Spaziergang auf den Klippen unternehmen. Am nächsten Tag wandern wir am Middle Head Trail bei Sonnenschein und angenehme Frühlingstemperaturen.

Im Ganzen verlassen wir Nova Scotian mit vielen schöne Eindrücke und von Sydney fahren wir mit dem Fähre nach Port Aux Basques auf Newfoundland and Labrador. Wir sind rund um glücklich und dankbar dafür was wir erleben dürfen und freuen uns sehr auf alles was uns noch erwartet.

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