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Im Land der Pharaonen




Wie fast jedes Jahr, konnten wir uns wieder einmal auf kein Reiseziel einigen und die Diskussionen waren unendlich. An Schluss fiel unsere Wahl auf Ägypten. Ein Land voller Kultur und Geschichte sollte es werden. Da wir beide eine Mischung aus Sonne, Strand und Meer, aber auch Sightseeing suchten, entschieden wir uns, für zwei Wochen Nilkreuzfahrt und Badeferien. Wir machten uns dran und sammelten Informationen im Internet. Welches ist das beste Nilkreuzfahrtschiff? Welches Hotel im Anschluss für unseren Badeaufenthalt? Die Entscheidung fiel auf das Schiff „MS Grand Sun“ für die Kreuzfahrt und anschliessend 1 Woche all. Incl. Aufenthalt im Hotel Makadi Palace. Der Flug mit der Swiss dauerte rund 4,5 Stunden. Das Bordpersonal war sehr freundlich und sie gaben einem gleich das Gefühl, hier beginnen unsere Ferien. Wir sind in Hurghada um 22:30 angekommen. Der Flughafen war um diese Uhrzeit menschenleer und so war es auch nicht schwer, die richtige Gepäckausgabe zu finden. Die Koffer waren sehr schnell da, wir warteten wirklich keine 20 Minuten. Bevor man den Sicherheitsbereich verlässt, muss man sich ein sog. Visum kaufen, aber dies ist auch kein Problem, denn man wird direkt dorthin geleitet und alles geht ruckzuck.


Tipp

Wegen des Visums ist es ganz gut, wenn man US-Dollar dabei hat, genauso wie bei Trinkgeldern ist es ratsam, ein US-Dollar-Noten zu haben, da die Ägypter mit Euro absolut nichts anfangen können. Man sollte auch bedenken, dass die Ägypter nicht sehr viel verdienen und daher für jedes noch so kleines Trinkgeld dankbar sind.
Was auch noch wichtig ist, im Hotel am Begrüssungsvortrag teilnehmen, wo man alle nötigen Informationen erhält.



Endlich gegen 01:30 Uhr im Hotel angekommen, wurden wir erstmals mit feinen Säften empfangen und man war total darauf bedacht, uns einfach zu sagen, „Hallo hier beginnen Deine Ferien“. Wir mussten uns um nichts kümmern. Die Koffer standen bereits vor unserer Zimmertür, als wir dann gegen 02:00 Uhr unser Zimmer bezogen. Ein wunderschönes Zimmer mit Balkon und ein Traum aus 1000 und einer Nacht. Am nächsten Morgen ging es eben dann zum besagten Begrüssungsvortrag, bei dem wir alle Informationen bekamen, z.B. wie es am nächsten Tag weitergeht, Informationen zum Hotel und über das Transfer zu unserem Schiff in Luxor. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, die Hotelanlage zu erkunden, das Essen, die Sonne und einfach jede Minute zu geniessen. Am Anfang dachte ich mir, so was Blödes, erst zwei Nächte im Hotel und dann erst Nilkreuzfahrt. Heute muss ich sagen, es war sehr entspannend, erholsam und richtig schön.

Am nächsten Morgen versammelten wir uns gegen 05:00 Uhr in der Lobby. Jeder bekam ein riesiges Lunchpaket mit auf den Weg. Um Koffer etc. brauchten wir uns nicht kümmern, wurde alles organisiert und zum richtigen Bus gebracht. Dann fuhren wir durch die Wüste Richtung Luxor. Als wir bei unserem Schiff angekommen waren, ging es so weiter wie im Hotel. Wir wurden in der Gruppe zu unserem Schiff gebracht. Die Zimmervergabe erfolgte per Los. Hört sich jetzt vielleicht komisch an, ist aber eine lustige Sache. Damit keiner danach sagen kann, er wurde bevorzugt oder benachteiligt, durfte jedes Paar ein Los ziehen, auf dem die Kabinennummer vermerkt war. Super schnell bekamen wir unsere Tür-Karte und durften unsere Kabine beziehen. Eine wunderschöne Kabine, mit einem tollen Panoramafenster vom Boden bis zur Decke. Leider hat die „MS Grand Sun“ keine Balkone, aber das ist auch nicht wirklich nötig, da man sich in der Kabine sowieso sehr selten aufhält. Als Überraschung erwartete uns im Zimmer jeden Abend eine neue Figur aus Badtücher auf dem Bett. Da wir gegen Mittag am Schiff waren, ging es selbstverständlich mit dem Mittagessen erstmals los. Uns wurde gesagt, dass wir die ganze Woche immer denselben Platz hätten, sprich, wo man sich am ersten Tag hinsetzt, dieser Platz bleibt einem reserviert. Eine super Lösung, wie wir es fanden. Nach dem Essen gingen wir auf Entdeckungstour. Als wir am Deck des Schiffes waren, blieb uns fast die Luft weg, in der Sonne 48°C. Jetzt wussten wir auch, warum fast keine Leute auf dem Oberdeck lagen, denn es war tüppig und ging kein Lüftchen. Der Tag verabschiedete sich mit einem herrlichen Sonnenuntergang über den Palmen.

Die Nacht über lagen wir in Luxor am Hafen und starteten am nächsten Morgen relativ früh mit dem Frühstück. Anschliessend traf sich unsere Gruppe in der Lobby, wo uns unser Reiseleiter sehr herzlich begrüsste. Dann stiegen wir in den Bus, unsere erste Station war der Karnak Tempel.


Kurzinfo zum Karnak-Tempel

Die Gesamtfläche des Tempels beträgt 30 Hektar, mit insgesamt 10 Pylonen und einer grossen Säulenhalle. Die Anlage hat drei von Mauern umgebene Bereiche und zwar aufgeteilt in den Bezirk des Amung, den Bezirk des Month und den Bezirk der Mut. Neben den drei Bezirken steht noch der Aton-Tempel. Absolut sehenswert, fast labyrinthartig und hinter jeder Ecke lauert etwas Sehenswertes. Muss man gesehen haben.

Ausführliche Informationen zum Karnak-Tempel hier


Die Busfahrten waren nie sonderlich lange, da fast alle Tempel direkt am Nil liegen und so waren fast alle in 10 bis 30 Minuten mit dem Bus zu erreichen. Vorab erzählte uns unser Reiseleiter schon immer eine kurze Geschichte zu dem jeweiligen Tempel und erzählte uns auch viel über das, was wir gerade im Bus sahen z.B. viel über Land und Leute, Traditionen etc. Er sprach fliessend deutsch und somit gab es auch keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Die Fahrt zum Luxor-Tempel vom Karnak-Tempel aus dauerte auch nur ca. 10 Minuten, so war nur kurz Zeit, den klimatisierten Bus für eine Verschnaufpause zu nutzen.
Ein gewaltiger Eindruck, wenn man vor dem Luxor-Tempel steht. Ich kam aus dem Staunen, vom einen zum anderen Tempel, gar nicht mehr raus. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, dies wurde alles ohne Maschinen oder andere Hilfsmittel unserer Zeit erbaut, der Wahnsinn. Gegenüber vom Eingang befindet sich die Sphingenallee.


Kurzinfo zum Luxor-Tempel

In der Antike verband die Sphingenallee den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Tempel. Im Südwesten, sprich beim Eingang in den Luxor-Tempel, steht ein grosser Pylon. In der Antike standen vor diesem Pylon zwei Sitzfiguren, vier stehende Statuen und zwei Obeliske. Leider sind nur noch die beiden sitzenden Figuren zu sehen. Neben den beiden sitzenden Figuren sind zwei hohe Mauern, die sogenannten Türme. In die Türme sind verschiedenen Szenen eingemeisselt. Im Inneren des Tempels gelangt man nach dem ersten Hof (Ramses II.) in den Säulengang. Danach geht es in den zweiten Hof (Amenophis III.) und dieser wird wieder mit einem Säulengang abgeschlossen.

Ausführliche Informationen zum Luxor-Tempel hier


Gegen Mittag waren wir wieder auf dem Schiff. Es ging gleich zum Mittagessen, was wieder absolute Überragend war. Am Nachmittag waren wir wagemutig und haben uns ein Schattenplätzchen an Deck unseres Schiffes gesucht. Ich kann nur sagen, am besten hält man es im Pool aus und geht am besten nicht mehr raus. Am Nachmittag legte das Schiff ab Richtung Edfu / Kom Ombo. Endlich ging die Fahrt mit der „MS Grand Sun“ los. Auf dem Weg nach Edfu / Kom Ombo durchfährt man eine Schleuse. Ich kann jedem nur empfehlen, unbedingt an Deck zu sein und sich das Ganze anzusehen, da auch hier viel per Hand gemacht wird. Ein absolut beeindruckendes Spektakel. Jeden Abend gab es ein Programm an Bord, entweder Tanzabend, Vorträge oder einfach nur mit neu gewonnen Freunden zusammensitzen. Wir entschieden uns für das letztere und schwatzten am Abend um 22:00 Uhr mit immer noch 36°C an Deck unseres Schiffes bei Cocktails und sternenklarer Nacht, einfach nur himmlisch. In der Nacht ist das Schiff weiter Richtung Edfu gefahren. Hier muss man sagen, dass, zumindest bei der „MS Grand Rose“, fast keine Motorgeräusche zu hören waren. Wir schliefen tief und fest und merkten es kaum, wenn wir irgendwo anlegten. Die Fahrt zum Horus Tempel von Edfu, dauerte wie immer nicht lange. Da dieser Tempel so gut erhalten ist, kann ich jedem Hobbyfotografen wärmstens empfehlen, viele Fotos zu machen. Am schönsten werden die Aufnahmen, wenn man am Vormittag in der Anlage ist und im ersten Innenhof fotografiert, ich fand das Licht damals genial. Der Aufenthalt in dieser Anlage dauerte ca. 1,5 Stunden und ich muss schon sagen, das war fast zu wenig.


Kurzinfo zum Tempel des Horus von Edfu

Der Tempel ist der am besten erhaltene Tempel von allen. Er wurde von 237 bis 57 v. Chr. erbaut. Er ist 137 Meter lang und an der Pylonenfront 79 Meter breit. Im Vorhof stehen 32 Säulen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, unbedingt die Innenräume der Tempelanlage zu besichtigen, die sind ein absolutes Muss.

Ausführliche Informationen zum Tempel von Edfu hier


Nachdem wir die Tempelanlage Richtung Bus verlassen wollten, wurden wir auch schon von ägyptischen Strassenhändlern abgefangen. Diese sind zwar wahnsinnig aufdringlich, aber wirklich immer sehr freundlich. Man kann auch ohne Bedenken bei diesen Händlern was kaufen, aber auch hier gilt wieder die Regel handeln, handeln, handeln....


Tipp

Bei den Strassenhändlern, die sich vor der Anlage angesiedelt haben, immer handeln! Man kann davon ausgehen, wenn man Ihnen die Hälfte der Summe nennt, die Sie einem sagen, ist der Preis immer noch viel zu teuer.
Sich auf keinen Fall die Zähne mit dem Wasser aus der Leitung putzen! Nur Wasser aus Flaschen! Die bekommt man überall an Bord und sie sind kostenlos.
Ein weiterer Tipp: Nicht in den Nil zum Baden gehen, er ist mehr als dreckig, noch nicht mal die Füsse reinhängen. Wer dies beherzigt, hat gute Chancen von Brechdurchfall nicht befallen zu werden.




Den Nachmittag verbrachten wir an Deck unseres Schiffes und genossen die Nillandschaft, die an uns vorbeizog. Ich hätte stundenlang an der Reling stehen und das Treiben am Ufer beobachten können. Immer wieder sah man kleine Siedlungen, Nomaden oder Kinder die spielten und sich im Nil tummelten. Gegen 18:30 erreichten wir Kom Ombo. Das Tolle daran war, dass das Schiff genau vor der Tempelanlage anlegte und man musste mit keinem Bus fahren. Das Tolle war, wir kamen genau zur Abendsonne, überwältigend. Wunderschön, wie sich die Farbe der Abendsonne in dem Tempel spiegelt. Nach einem Fussmarsch von 5 Minuten, es geht leicht einen Hügel rauf aber nicht dramatisch, steht man auch schon vor der Tempelanlage Kom Ombo.


Kurzinfo zur Tempelanlage Kom Ombo

Der Tempel wird auch Doppeltempel genannt, weil er den beiden Gottheiten Sobek (Krokodilgott) und Haroeris (falkenköpfiger Haroeris) geweiht wurde. Die Entstehung war von 304 bis 31 v. Chr. Die Ruinen waren sehr lange im Sand vergraben, daher ist er auch so gut erhalten. 1893 wurden die ersten Teile freigelegt.

Ausführliche Informationen zur Tempelanlage Kom Ombo hier


Wie schon erwähnt, am schönsten ist der Tempel bei Abendsonne. Voll romantisch und wunderschön. Der Aufenthalt betrug ca. 1,5 Stunden. Danach legte das Schiff wieder ab und wir fuhren Richtung Assuan. An diesem Abend war eine typisch arabische Nacht. Man konnte sich Bauchtanzkleider ausleihen, es wurde Bauchtanz gezeigt etc. Ein wirklich schönes Erlebnis und ich kann jedem nur empfehlen, sich das ganze mal anzusehen. Auch der Kapitän und seine Crew stellten sich vor. Als ich erfuhr, dass unser Kapitän noch nicht mal lesen und schreiben kann, war ich etwas irritiert und mein Gedanke war nur: und der fährt uns durch die Gegend. Uns wurde dann erklärt, dass die Kunst Nilkreuzfahrtschiffe zu fahren, von Generation zu Generation weitergegeben wird und die meisten dies in der Kindheit schon lernen. Gegen Mitternacht müssten wir Assuan erreicht haben. Kann ich leider nicht mehr genau sagen, da es wie immer in der Nacht war und wie schon erwähnt, das Schiff ist so leise, dass es einem einfach nicht auffällt. Aufstehen war am nächsten Morgen mal wieder recht früh. Wie immer trafen wir uns nach dem Frühstück in der Lobby und dann ging es auch schon los zum Bus und in Richtung Unvollendeter Obelisk. Diesen erreichten wir bereits um 07:30 Uhr, war auch gut so, da später die quälende Hitze wieder auf uns einbrach. Als wir ankamen, dachte ich mir nur, was soll ich hier in diesem Steinbruch? Dies war mein erster Eindruck. Mein zweiter Gedanke war, wo soll hier ein Obelisk sein? Die Anlage des Unvollendeten Obelisken ist wie ein Rundgang aufgebaut, man kann gar nicht anders laufen, als immer dem Weg entlang. Ich bin so froh, gutes Schuhwerk dabei gehabt zu haben und kann jedem nur dasselbe empfehlen. Der Aufenthalt am Unvollendeten Obelisken dauerte ca. 1 Stunde, das Gelände ist auch nicht sonderlich gross und schnell hat man alles gesehen.


Kurzinfo zum unvollendeten Obelisk

Der Obelisk wurde nie vollendet und ist aus Rosengranit. Er liegt wie in einer Grube und soll ca. 1168 Tonnen wiegen. Einst sollte er der grösste Obelisk werden. Um den Obelisken sind Gräben zu sehen, anscheinend sollte er auf diese Art und Weise aus dem Gestein geschlagen werden.

Ausführliche Informationen zum unvollendeten Obelisk hier


Nach dem Start in den Morgen ging es weiter in Richtung Tempel von Philae auf der Insel Agilika. Diesmal ging es mit dem Motorboot auf die Insel Agilika. Diese Boote sind aus Holz und man kann links und rechts darin sitzen. Die Überfahrt zur Insel dauert nicht länger als acht bis zehn Minuten und war sehr angenehm.


Kurzinfo zum Tempel von Philae

Im Jahr 1977 bis 1980 wurde der Tempel umgesiedelt um 600 Meter. Da die Insel Philae untergegangen ist, wurde der Tempel auf der Insel Agilika neu errichtet. Das Hauptgebäude ist der Tempel der Göttin Isis und steht in der Mitte der Insel. Um diesen Haupttempel wurde der Kiosk des Nektanebos I, ein Säulengang links und rechts vor dem Haupttempel, der sog. Dromos, der Tempel des Arensnuphis-DedwenDedun und der Tempel Imhotep errichtet.

Ausführliche Informationen zum Tempel von Philae hier


Wie immer blieb genügend Zeit, um nach der ausführlichen Erklärung unseres Reiseleiters die Insel selber zu erkunden. Diese ist nicht sonderlich gross und so verliessen wir die Insel nach insgesamt 1,5 Stunden mit den Booten wieder. Eine wunderschöne Insel, klein aber mit einer schönen Geschichte. Das nächste Ziel war der Assuan Staudamm, wohin die Fahrt diesmal etwas länger dauerte, ca. 30 – 45 Minuten. Wir fuhren mit unserem Bus auf den Staudamm hinauf und bekamen dann von unserem Reiseleiter die weiteren Informationen zu diesem gigantischen Bauwerk.


Kurzinfo zum Assuan Staudamm

Die Bauzeit des Staudammes dauerte 19 Jahre (1960-1971), Volumen 44,3 Mio. m³, Kronenlänge 3830 m. Der Staudamm staut den Nil zum riesigen Nassersee auf. Es arbeiteten 2.000 sowjetische Ingenieure und 30.000 Arbeiter am Projekt mit. Die Kosten beliefen sich auf ca. 2,2 Milliarden Euro. Circa 100.000 Menschen, vor allem Nubier, mussten umgesiedelt werden. Berühmt wurden die Umsetzung des Tempels von Abu Simbel, des schon von der alten Staumauer überschwemmten Tempels von Philae sowie der Anlagen von Kalabscha und Amada.

Ausführliche Informationen zum Assuan-Staudamm hier


Hier hatten wir eine Aufenthaltszeit von einer halben Stunde. Anschliessend ging es zum verspäteten Mittagessen zurück auf unser Schiff. Den Nachmittag verbrachten wir schlafend in unserer klimatisierten Kabine und später bei Abendsonne an Deck und im Pool. Nach dem Abendessen ging es recht früh ins Bett, da am nächsten Morgen, zu wirklich unmenschlichen Zeiten, unser Ausflug Richtung Abu Simbel auf dem Programm stand. Gegen 4:00 Uhr mussten wir bereits unser Schiff verlassen und wurden zu einer Art Busbahnhof gebracht, wo wir in grössere Busse umstiegen. Am Anfang bekam ich ein wenig Angst, da wir von einem Konvoi aus Polizei und Militär begleitet wurden, aber uns wurde versichert und kann es nur bestätigen, es wird alles für die Sicherheit getan. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden, aber es hat sich absolut gelohnt. Vom Schiff aus bekamen wir unsere Lunchpakete mit und somit war auch für unser Überleben gesorgt.


Kurzinfo zu Abu Simbel

Abu Simbel liegt 240 Kilometer von Assuan entfernt und gehört zum ägyptischen Teil Nubiens. Der Tempel wurde im 13. Jahrhundert v. Chr. errichtet und war der Tempel des Königs (Pharao) Ramses II. Nebenan steht der Tempel seiner Frau Nefertari.

Ausführliche Informationen zu Abu Simbel hier



Abu Simbel ist in meinen Augen jede Minute Unannehmlichkeit, die man mit der Fahrt auf sich nehmen muss, wert. Ich dachte immer, die anderen Tempel wären beeindruckend, aber wer Abu Simbel gesehen hat, wird bestätigen, dass dieser von nichts übertroffen werden kann.

Wieder auf dem Schiff angekommen brauchten wir erstmal eine Dusche und was zum Essen. Der Nachmittag war wieder zur freien Verfügung und wir ruhten uns aus, bis es an diesem Tag noch zu einem zweiten Ausflug ging. Am Abend machten wir noch eine Führung durch den Souk von Assuan. Hier zählt nur eines, handeln, handeln und nochmals handeln. Man bekommt auf dem Souk nicht typische europäische Sachen, darauf muss man sich einstellen, eher Stoffe, Gewürze, Fleisch etc., aber absolut sehenswert.
Auf der Rückfahrt nach Luxor lagen wir fast den ganzen Tag an Deck in der Sonne und genossen den Fahrtwind und die Landschaft.
Am letzten Tag hatten wir drei Sehenswürdigkeiten auf dem Programm: Memnonkolosse, Tal der Könige, Totentempel der Hatschepsut.


Kurzinfo zu den Memnonkolosse

Die beiden Figuren sind aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. Sie stellen den König Amenophis III. dar, der auf einem Thron sitzt, mit den Händen auf den Knien. Er blickt Richtung Nil. Die Sockelhöhe beträgt 3,30 Meter, die Höhe der Statuen beträgt 13,97 Meter und sie haben somit eine Gesamthöhe von 17,27 Meter.


Ausführliche Informationen zu den Memnonkolossen hier


Relativ früh ging es Richtung Memnonkolosse. Da machten wir aber nur einen kurzen Halt von ungefähr 10 Minuten. Anschliessend ging es gleich weiter Richtung Tal der Könige. Darauf waren wir besonders gespannt, obwohl uns schon gesagt wurde, wir sollen uns nicht allzu lange in den Gräbern aufhalten, da es dort noch heisser sei als es sowieso schon war. Die Sicherheitsvorkehrungen beim Tal der Könige sind relativ hoch, aber als Tourist bekommt man davon nicht allzu viel mit.


Kurzinfo zum Tal der Könige

Im Tal der Könige gibt es 64 Gräber, alle wurden durchlaufend nummeriert. Die Nummern wurden im Jahr 1827 von John Gardner Wilkinson mit einem Pinsel und roter Farbe gekennzeichnet. Vor jeder Zahl steht KV was so viel heisst wie Kings Valley auf Englisch. Eintrittstickets berechtigen zum Besuch von drei Gräbern, für das Grab des Tutanchamun muss ein Extraticket gekauft werden. Wegen dem grossen Ansturm bei den Gräbern darf man sich nicht länger als 10 Minuten im jeweiligen Grab aufhalten.


Ausführliche Informationen zum Tal der Könige hier



Unser Reiseleiter hatte Recht, die Temperaturen kletterten jetzt um 10.00 Uhr schon auf 42°C. Entschlossen wie wir waren, entschieden wir uns für 4 Gräber, die wir unbedingt sehen wollten. Bei den meisten Gräbern muss man warten und anstehen. Bei der Hitze wollte ich nicht viel bergauf laufen oder mich grossartig anstrengen und daher blieben wir im unteren Bereich. Fotografieren im Tal der Könige streng verboten, daher kann ich auch keine Fotos zeigen. Der Aufenthalt dauerte ca. 1,5 Stunden.
Anschliessend ging es zu unserem letzten Ziel auf dieser Reise und zwar zum Hatschepsut-Tempel. Auch hier sind die Sicherheitsbedingungen wieder sehr hoch. Die Fahrt vom Tal der Könige zum Hatschepsut-Tempel dauerte ca. 30 Minuten.


Kurzinfo zum Hatschepsut-Tempel

Diese Anlage wurde innerhalb von 15 Jahren gebaut. Auf dem Tempel entstand ein Kloster, welches bis ins 11. Jahrhundert genutzt wurde. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein errichtet. Der Architekturstil hebt sich von allen anderen Tempeln ab.

Ausführliche Informationen zum Hatschepsut-Tempel hier

Der Aufenthalt am Totentempel der Hatschepsut dauerte ca. 1,5 Stunden, was völlig ausreichend ist. Die Geschichte von diesem Tempel muss man sich vor Ort erzählen lassen. Wir lauschten gespannt, was unser Reiseleiter alles zu erzählen hatte. Ein gigantisches Bauwerk, mit seinem eigenen Stil.
Auf der Rückfahrt zum Schiff wurde uns klar, dass unsere Nilkreuzfahrt hier beendet ist und wir sahen unserer Woche in Hurghada mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Die Eindrücke werden für immer in unsere Erinnerung bleiben.
Wieder zurück in Hurghada, haben wir noch eine Woche am wunderschönen roten Meer verbracht. Das Hotel Makadi Palace ist ein schönes All Inclusive Hotel in der Makadi Bay. Mit Baden, Kamelreiten, Pferden und Quad-Biken haben wir uns die Zeit vertrieben.

Erholung, Kultur und nette Begegnungen – das ist das Fazit einer Nilkreuzfahrt, die wir im Herbst 2012 machten, vor unserem Badeurlaub in Hurghada. Statt sich von einem unruhigen Land abzuwenden, besuchten wir das hochinteressante Land. Wir lernten viel über seine Geschichte und Mythologie und erholten uns hervorragend auf einem Schiff der Luxusklasse. Diese kleine Reisebeschreibung soll Lust und Mut machen, Ägypten zu besuchen, Land und Leute, Schätze und Kultur etwas kennenzulernen. Die vielen sehr fleissigen und hochgebildeten Menschen dort haben es verdient.





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